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NEUE ZUGABEN V : "Fantaisie pour violon seul"

Unveröffentlichte Archivaufnahmen im neuen Gewand

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Ekkehard Windrich
Ekkehard Windrich

Unter den Beethoven-Dirigenten seiner Generation nimmt René Leibowitz (1913-1972) seit der Gesamteinspielung der Sinfonien 1961 eine Ausnahmestellung ein, als Publizist und Pädagoge gehörte er daneben zu den einflussreichsten Vermittlern der Schönberg-Tradition. Die Wiederentdeckung seines kompositorischen Oeuvres, einer hörenswerten Synthese aus Zwölftonmusik, französischem Klangsinn, Engagement und Surrealismus, verdankt sich - seit einer folgenreichen Begegnung mit Leibowitz' Witwe June van Ingen und Tochter Cora Leibowitz Ende der 1980er Jahre in Heidelberg-Neuenheim - der unermüdlichen Arbeit von Walter Nußbaum. Höhepunkt zu Leibowitz' 100. Geburtstag 2013 ein großer Wurf: die international gerühmte CD-Box "Leibowitz - Compositeur".

Doch noch nicht alle Schätze sind gehoben: Ekkehard Windrich, als Konzertmeister wie als Komponist und Dirigent einer der kreativen Köpfe beim KlangForum Heidelberg, konnte im Sommer letzten Jahres im ZKM mit der anspruchsvollen Fantaisie pour violon seul op.56 eine weitere Leibowitz-Ersteinspielung realisieren, die an diesem Freitag in der Reihe NEUE ZUGABEN DIGITAL zum ersten Mal veröffentlicht wird: anders als Leibowitz' Beethoven-Einspielungen aus dem selben Jahr ist die Violinfantasie von 1961 bis heute vergessen, obwohl sie sich in einer von J.S.Bachs Solo-Violinwerken geprägten Gattung mit den Mitteln des 20. Jahrhunderts originell zu behaupten weiß.

Diskographie: