Vom Reden und Schweigen - Facetten des Erinnerns: 1968 Global - Eine Retrospektive
Völkerkundemuseum Heidelberg
- Georg Friedrich Haas: Schweigen, 2012
- Dániel Péter Biró: 1. Ex Omnibus, aus: Scholium 2 (nach Sätzen aus "Ethica" von Baruch de Spinoza), 2018
- Dániel Péter Biró: 2. Expedientin vaga, aus: Scholium 2 (nach Sätzen aus "Ethica" von Baruch de Spinoza), 2018
- Morton Feldman: Intermission I , for piano, 1950
- Dániel Péter Biró: 3. Ex Singularibus, aus: Scholium 2 (nach Sätzen aus "Ethica" von Baruch de Spinoza)
- Morton Feldman: Intermission II, for piano, 1950
- Dániel Péter Biró: 4. Ego sum qui sum, aus: Scholium 2 (nach Sätzen aus "Ethica" von Baruch de Spinoza)
- Dániel Péter Biró: 5. Ex Signis, aus: Scholium 2 (nach Sätzen aus "Ethica" von Baruch de Spinoza)
- Morton Feldman: Intermission V, für Klavier, 1952
- Dániel Péter Biró: 6. Vajomar elohim, aus: Scholium 2 (nach Sätzen aus "Ethica" von Baruch de Spinoza)
- SCHOLA HEIDELBERG | ensemble aisthesis
Leitung: Walter Nußbaum
Veranstalter: Universität Heidelberg
Sich an die Vergangenheit zu erinnern heißt immer auch, sie nur selektiv wahrzunehmen, bestimmte Erlebnisse festzuhalten, andere zu verschweigen - ob bewusst oder unbewusst.
Das Konzert „Vom Reden und Schweigen“ thematisiert in Werken von Haas, Biró und Feldman verschiedene Arten des (Ver-)Schweigens und des (Nicht-)Erinnerns. Er beschreibt und hinterfragt das Ringen um Ausdruck, Rede und Verständnis – in und zu traumatischen Zeiten. Anlass ist die Eröffnung der Ausstellung Facetten des Erinnerns: 1968 Global—China und die Welt im Völkerkundemuseum Heidelberg statt. Zwei chinesische Künstler, Ni Shaofeng und Deng Huaidong setzen sich auseinander mit ihren (Erinnerungs-)Bildern aus der Zeit der Großen Proletarischen Kulturrevolution in China, einem Ereignis, das in der globalen 68er-Bewegung vielfältige Resonanzen fand. Die Medienwechsel, die die beiden Künstler vollziehen—vom Foto, das als Vorlage zum Propagandaposter dient, zur Tusche- und Ölmalerei—bilden ihre ganz persönliche Stellungnahme: Durch die mediale Übersetzung werden die allzu bekannten, ja generischen Propaganda-Vorlagen modifiziert und so individualisiert und aus dem (offiziell genau reglementierten) kollektiven Gedächtnis (wo Verdrängung und Amnesie herrschen) wieder in das subjektiv-bestimmte, kommunikative Gedächtnis zurückkatapultiert. So geht es auch in diesen malerischen Darstellungen eben um die Frage, wie das, was jahrzehntelang mit Schweigen überdeckt war, wieder zum Sprechen gebracht werden kann.
Werke von Dániel Péter Biró, Georg Friedrich Haas und Morton Feldman.
Gefördert durch das Konfuzius Institut und in Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg – Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS).
Geschlossene Gesellschaft.