KlangClub#1
Freundschaft
Ein Musiktheaterstück des KlangClubs zum Thema Freundschaft
Premiere von Musiktheaterstück des KlangClubs zum Thema Freundschaft im Betriebswerk
Seit fast einem Jahr arbeiten die Jugendlichen zwischen 11-14 Jahren an der Thematik „Freundschaft“ und was diese aus ihren Augen bedeutet. Dabei haben sich die jungen Menschen nicht nur ganz neu erstmals als „KlangClub“ zusammengefunden, sondern haben gemeinsam mit den beiden professionellen Theater- und Musikvermittlerinnen, Nelly Sautter und Magdalena Erhard, den kompletten Inhalt sowie das Textbuch selbst entwickelt. Und auch die Komponistin Karola Obermüller ließ sich voll und ganz auf die Jugendlichen ein und entwickelte so gemeinsam mit ihnen die Musik zu diesem Projekt.
Gemeinsam mit den beiden Ensembles des KlangForum Heidelberg – SCHOLA HEIDELBERG und ensemble aisthesis – stehen die Jugendlichen nun im November erstmals auf der Bühne im Betriebswerk.
„Es war und ist uns ein absolutes Herzensanliegen, dieses Projekt so umzusetzen, wie es sich die Jugendlichen vorstellen“, sagt Dominique Mayr, Geschäftsführer des KlangForum Heidelberg. Und dabei waren die Hürden sehr hoch. Die größte Herausforderung dabei war die Finanzierung für dieses Projekt, da die klassischen Stiftungen von diesem innovativen Ansatz und der Vermittlungsarbeit kaum zu überzeugen waren, was große Verwunderung beim KlangForum auslöste. „Das Projekt stand zwischenzeitlich vor dem Abbruch, weil eine finanzielle Umsetzung mit jeder weiteren Förderabsage immer unrealistischer erschien – und dabei beinhaltet dieses Projekt eigentlich genau all das, was immer von uns Kultureinrichtungen gefordert wird“. Aber nachdem zunächst der KulturLab HD der Stadt Heidelberg als Förderer sowie der Heidelberger Frühling als Kooperationspartner eingestiegen waren, nahm die Umsetzung der Projektidee wieder richtig Fahrt auf. Die Ernst von Siemens Musikstiftung fördert den Kompositionsauftrag und auch die Deutsche Orchesterstiftung, die BASF SE sowie die Sparkassen Stiftung unterstützen dieses besondere Projekt.
KlangClub, der: besteht aus acht Heidelberger Jugendlichen, die wöchentlich beim KlangForum Heidelberg e. V. Musik und Theater machen.
Musiktheaterstück, das: beinhaltet verschiedene Musikstücke, Gesang, Sounds und Theaterszenen, die miteinander verwoben werden.
Freundschaft, die: bezeichnet ein auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander, das sich durch Sympathie und Vertrauen auszeichnet.
In unserem selbst entwickelten Stück HIGHS & LOWS verwandelt sich die Bühne in einen Freizeitpark. Hier gibt es Höhen und Tiefen, Tempo und Slow Motion, Chaos und Stille, spannende Geschichten und große Gefühle:
All das, was zu einem Besuch im Freizeitpark dazugehört. Steig ein!
All das, was zu einem Musikstück dazugehört. Hör hin!
All das, was zu einem Drama dazugehört. Fühl mit!
Und all das, was zu einer wirklichen Freundschaft dazugehört. Oder?
ensemble aisthesis
Klangwelten mit den Sinnen verstehen: Das ensemble aisthesis, spezialisiert auf die Neue Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, trägt die umfassende Wahrnehmung im griechisch inspirierten Namen. Unter der künstlerischen Leitung des Gründers Walter Nußbaum erarbeiten die bis zu 20 Instrumentalistinnen und Instrumentalisten ihr Repertoire, das von Klassikern der Moderne wie Schönberg, Webern, Boulez, Stockhausen und Lachenmann hin bis zu exemplarischen Werken der Romantik von Wagner oder Mahler reicht.
Die Auftragskompositionen entstehen stets in direkter Zusammenarbeit mit den Komponistinnen und Komponisten. Die enge Zusammenarbeit mit der SCHOLA HEIDELBERG zeichnet wegweisende eigene Konzertformate wie Prinzhorn, Heimathen oder die CD-Produktion „Nuits – weiß wie Lilien” aus.
Das ensemble aisthesis konzertiert regelmäßig in Heidelberg und ist zu Gast bei Festivals wie musica viva in München, den Festspielen Zürich, der Romanischen Nacht in Köln, dem Tongyeong International Music Festival in Südkorea, den Kasseler Musiktagen oder dem Basler Musikforum.
Vielbeachtet wurde die Referenzeinspielung LEIBOWITZ - COMPOSITEUR mit zahlreichen Erstveröffentlichungen zum 100. Geburtstag des Komponisten im Jahr 2013, die dem Wirken und Schaffen von René Leibowitz Raum gibt.
SCHOLA HEIDELBERG
Ein- und vielstimmig virtuos: Die Vokalsolisten der SCHOLA HEIDELBERG sind Meister unterschiedlicher Stile und Vokaltechniken bis hin zu mikrotonaler Intonation, Stimm- und Atemgeräuschen. Unter der künstlerischen Leitung ihres Gründers Walter Nußbaum treffen Werke des 16./17. und des 20./21. Jahrhunderts oft in ungehörter Weise aufeinander: Aus dem intensiven Bezug historischer Aufführungspraxis und zeitgenössischer Musik folgt eine neue Interpretationskultur. Das umfangreiche Repertoire entsteht in engem Austausch mit führenden Komponistinnen und Komponisten der Gegenwart. Vielbeachtet sind die eigenen Kompositionsaufträge, wie etwa in den Werkreihen der eigenen Konzertformate Heimathen und Prinzhorn.
Die SCHOLA HEIDELBERG gastiert in Heidelberg, bundesweit und auf internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen, Milano Musica, dem Lucerne Festival, der Biennale in Venedig, der Biennale Salzburg und dem Festival d’automne à Paris. Kooperation mit dem Ensemble Modern, dem WDR-Sinfonieorchester Köln, dem SWR Sinfonieorchester, den Bamberger Symphonikern, der Deutschen Radio Philharmonie und dem Gürzenich-Orchester. Solistische Mitwirkung von Sängern und Sängerinnen der SCHOLA HEIDELBERG bei der Uraufführung der Oper „Der Fall Babel“ von Elena Mendoza und Matthias Rebstock zur Eröffnung der Schwetzinger Festspiele 2019 unter der Leitung von Walter Nußbaum.
CD-Einspielungen der SCHOLA HEIDELBERG mit Vokalkompositionen des 20./21. Jahrhunderts wurden mehrfach international ausgezeichnet.
Ekkehard Windrich
Ekkehard Windrich studierte Violine an der HfM Hanns Eisler in Berlin und an der HfM Carl Maria von Weber in Dresden. Früh legte er dabei den Schwer- punkt auf die Interpretation zeitgenössischer Solo- und Kammermusik. So war Ekkehard Windrich zunächst Mitglied des Kammerensembles Neue Musik Berlin (KNM), bevor er Konzertmeister des österreichischen
ensembles für neue musik Salzburg (œnm) wurde. Ebenfalls als Konzertmeister fungierte er beim ensemble aisthesis. Sein besonderes Interesse für elektroakusti- sche Musik führte ihn 2011-2013 zum Institut für Sonologie nach Den Haag, wo er den Master-Studiengang mit Auszeichnung abschloss.
Aus der langjährigen Zusammenarbeit mit Walter Nußbaum und dem KlangFo- rum Heidelberg entsprang der zentrale Impuls, zeitgenössische Musik trotz aller Innovation auch als Fortsetzung des Vergangenen zu begreifen. Mit neu geweck- tem Sinn für die musikalische Tradition übernimmt Ekkehard Windrich seitdem bei der SCHOLA HEIDELBERG und dem ensemble aisthesis zahlreiche Einstu- dierungen von Konzertprogrammen. Seit 2021 ausschließlich als Dirigent tätig, trat er bereits mehrfach mit dem ensemble ascolta (Stuttgart), dem oh-ton-Ensemble (Oldenburg) sowie dem KlangForum Heidelberg auf.
Nelly Sautter
Nelly Sautter ist freischaffende Theaterpädagogin (M.A.). Sie leitet verschiedene Gruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Schulen oder Kulturinstitutionen, wie z. B. für den Karlstorbahnhof oder das KlangForum.
Ihr Schwerpunkt bei der theaterpädagogischen Arbeit liegt auf Stückentwicklungen. So entstanden mit Spielclubs in den letzten Jahren z. B. Eigenproduktionen zu den Themen Heimat, Zeitreise, Klimawandel oder Schönheit.
Von 2013 bis 2018 war Nelly Sautter am Theater und Orchester Heidelberg tätig, wo sie neben der Vermittlungsarbeit auch in vielen Kinderkonzerten als Schauspielerin auf der Bühne stand. Als Spielerin ist sie auch weiterhin aktiv: Beim Recherchetheaterkollektiv „versuchsweise“ sowie in Klassenzimmertheaterstücken.
Magdalena Erhard
Magdalena Erhard (M.A. Pädagogik und Management) ist u. a. freischaffende Konzert- und Musiktheaterpädagogin, aktuell z. B. für das KlangForum oder den Heidelberger Frühling.
Von 2014 bis 2018 war sie in dieser Funktion am Theater und Orchester Heidelberg tätig und dort vor allem für die künstlerische Gesamtleitung der Familien-, Kinder- und Jugendkonzerte zuständig. Darüber hinaus leitete sie verschiedene Spielclubs und entwickelte gemeinsam mit ihrer Kollegin und den Spieler*innen Eigenproduktionen beispielsweise zu Fast Fashion oder Heimat. In der Funktion der dramaturgischen Beratung begleitet sie in ihrer Freizeit die Produktionen des Recherchetheaterkollektivs „versuchsweise“.
Karola Obermüller
Karola Obermüllers Schaffen konzentriert sich zum einen auf Musiktheaterwerke, die sie für mehrere Opernhäuser und Festivals komponiert hat, als auch auf Musik für “gewöhnliche und ungewöhnliche” Instrumente in diversen Besetzungen. Aufträge und Arbeitsstipendien der jüngsten Zeit haben sie an so unterschiedliche Orte wie Queensland/Australien, Venedig, Alaska, Amsterdam und Montreal geführt, welche ihr Komponieren fast immer in direkter Art und Weise beeinflussen. Sie hat unter anderem in Indien karnatische Musik studiert, in Paris am IRCAM und in Karlsruhe am ZKM gearbeitet. Obermüller hat bei Volker Blumenthaler (Meistersinger Konservatorium Nürnberg), Adriana Hölszky (Mozarteum Salzburg) und Theo Brandmüller (Hochschule für Musik Saar) studiert und an der Harvard University bei Chaya Czernowin, Julian Anderson, Helmut Lachenmann und anderen promoviert. Sie ist derzeit Kompositionsprofessorin an der University of New Mexico.