Neue Klänge aus dem Reich der Mitte
Eine interkulturelle Begegnung mit China, das die „westliche" europäische und amerikanische Kunst und Philosophie durch seine fernöstlichen Denkweisen und Kulturtechniken immer wieder inspiriert: Dieses Projekt des KlangForum Heidelberg entstand aus alten Interessen, Wünschen und Neugierden. Besonders wichtig erschien seine Realisierung in einer politischen Epoche, die internationale Beziehungen auf Import-, Export-, Flüchtlings- und Gefangenenzahlen reduziert und die Drohung mit Handelskriegen für ein Mittel der Diplomatie hält. Mit der chinesischen Qin- und Pipa-Solistin Lucy Zhao als Gast und in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Sinologie der Universität Heidelberg brachten die Solisten der SCHOLA HEIDELBERG und des ensemble aisthesis unter der Leitung von Walter Nußbaum drei Werke asiatischer Komponistinnen zur Uraufführung.
Neben Nan Zhang und Eun-Ji Anna Lee war unter ihnen auch Ying Wang, die Trägerin des Heidelberger Künstlerinnenpreises 2017. Ergänzt wurden die Auftragswerke durch exemplarische Kompositionen dreier älterer Komponisten (Georg Friedrich Haas, Chou Wen-Chung und John Cage) mit denkbar verschiedenartigen und originellen Perspektiven auf das kulturelle Spannungsverhältnis asiatischer, europäischer und amerikanischer Traditionen. Prof. Dr. Barbara Mittler, die Leiterin des Instituts für Sinologie der Universität Heidelberg, war maßgeblich an der Konzeption und Umsetzung des Projekts beteiligt.