Festival 20 Jahre SCHOLA HEIDELBERG_ensemble aisthesis, Konzert II: Zufälle, Berechnungen, Stimmunge
Peterskirche Heidelberg
- Uraufführung — Bernhard Lang: Hermetica IV, [16 Stimmen] Für 2 räumlich verteilte Chorgruppen im Vierteltonabstand sowie 2 Orgeln im Vierteltonabstand, 2011
- Uraufführung — Caspar Johannes Walter: Linke Winkel, Paraphrase über Dubais Motette " Nuper rosarum flores", für halbe Klarinette, 6 Stimmen und Ensemble, 2012
- Anton Webern: Vier Lieder op. 13, 1914 / 1918
- John Cage: Music for piano
- Johannes Schöllhorn: berstend-starr, 1991/92
- Carlo Gesualdo di Venosa : O dolorosa gioia, 5. Madrigal, V. Buch, 1611
Leitung: Walter Nußbaum
Veranstalter: KlangForum Heidelberg e. V.
SCHOLA HEIDELBERG
ensemble aisthesis
Weberns Lieder werden hier, entgegen der »mathematischen« Auffassung durch die Serialisten, aus der romantischen Aufführungstradition begriffen. Die Berechnungen in der berühmten Domweihmotette »Nuper rosarum« von du Fay, von Walter neu bearbeitet, beziehen sich auf die architektonischen Proportionen des Florentiner Doms. Ein mithilfe von Zufallsprinzipien komponiertes Klavierwerk von Cage steht Schöllhorns Realisierung der typisch Boulez’schen Integration von willkürlichen Entscheidungen in eine serialistische Struktur gegenüber; in Langs Uraufführung Hermetica IV schließlich scheint sich die Musik mittels zellulärer Automaten ganz von selbst komponiert zu haben.