Konzert IV
im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Hören mit Helmholtz"
Alte Aula der Universität Heidelberg
- Uraufführung — Arnulf Herrmann: alles gut., 2024
- Uraufführung — Valerio Sannicandro: chants contraires, 2024
- Johannes Brahms: aus: Vokalquartette op. 112, für 4 Stimmen und Klavier, 1888-1891
- Johannes Brahms: aus: 3 Vokalquartette op. 64, für 4 Stimmen und Klavier, 1874
- Richard Wagner: aus: Wesendonck-Lieder
- Henry Cowell: Sinister Resonance, 1930
- Henry Cowell: Aeolian Harp, 1923
- SolistInnen der SCHOLA HEIDELBERG
- SCHOLA HEIDELBERG | ensemble aisthesis
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang W. Müller
Leitung: Walter Nußbaum & Ekkehard Windrich
Projektpräsentation
Helmholtz' Hörforschung (Marsilius-Kolleg)
mit Prof. Dr. Christiane Wiesenfeldt (Seminar für Musikwissenschaft) und PD Dr. André Rupp (Sektion Biomagnetismus, Universitätsklinikum Heidelberg)
Komponistengespräch mit Arnulf Herrmann und Valerio Sannicandro
Round Table mit allen Beteiligten
"Denn wenn sich auch naturwissenschaftliche Fragen mit ästhetischen mischten, so waren die letzteren doch von verhältnissmässig einfacher Art, die ersteren jedenfalls viel verwickelter. Dies Verhältniss muss sich notwendig umkehren, wenn man versuchen wollte, in der Aesthetik der Musik weiter vorzuschrei-ten, wenn man zur Lehre vom Rhythmus, von den Compositionsformen, von den Mitteln des musikali-schen Ausdrucks übergehen wollte. In allen diesen Gebieten werden die Eigentümlichkeiten der sinnlichen Empfindung noch hin und wieder einen Einfluss haben, aber doch wohl nur in sehr untergeordneter Weise. Die eigentliche Schwierigkeit wird in der Verwickelung der psychischen Motive liegen, die sich hier geltend machen. Freilich beginnt auch hier erst der interessantere Theil der musi-kalischen Aesthetik (…) “ (Helmholtz)
In der Kunst gelten schließlich andere Regeln, könnte man fortsetzen, und Helmholtz war dies – wie die letzten Zeilen seiner Lehre von den Tonempfindungen zeigen – durchaus bewusst (...) Die Störungen des Zusammenklanges(Kombinationstöne, Schwebungen, tiefe und tiefste Töne usf.) aus dem zweiten Kapitel der Lehre von den Tonempfindungen bilden als klangliches Material den Ausgangspunkt bzw. die Leiter, über die ich in das Gedicht Die Irren von Rainer Maria Rilke einsteigen werde. (... Ihm gelingt ...) in seinem Gedicht Die Irren das Paradox einer künstlerisch nahezu kristallinen Beschreibung völliger Haltlosigkeit. Und dies ist – wie alle Kunst – eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Arnulf Herrmann, zum Auftragswerk alles gut.