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MACHAUTOPIA

7 Jahre Naxos Hallenkonzerte

Produktionshaus NAXOS

Ekkehard Windrich
  • SCHOLA HEIDELBERG
  • ensemble aisthesis

Leitung: Ekkehard Windrich

Guillaume de Machauts mystische Motetten aus dem 14 Jahrhundert, die Uraufführung eines neuen Vokalsextett von Anna Korsun und ein experimentelle Komposition für Klavier Solo von Sebastian Claren stehen im Programm, das die dynamischen Begriffe von Geschlecht und Begehren durch die Linse Michel Foucaults Philosophie betrachtet und davon handelt, wie auch die Musik seit jeher mit Körperlichkeit und Verlangen verbunden ist. Die ukrainische Komponistin Anna Korsun hat bereits 2012 mit Vocerumori ein Stück der Körperklänge komponiert: Sechsstimmiges Schmatzen, Küssen und andere Klänge schwer definierbarer Intimität werden mehrkanalig um das Publikum herum verstärkt. In Ihrer neuen Auftragskomposition für das KlangForum Heidelberg baut sie diesen Ansatz der begriffslosen Kommunikation aus und findet so zu einer musikalischen Körper-Sprache. In Sebastian Clarens Sex für Klavier Solo wird das Instrument als eine Metapher verwendet. Klavierspiel wird als eine extrem ausdifferenzierte Technik der Berührung inszeniert, ausgerechnet mit einem Instrument, das seine Entstehung der Industrialisierung verdankt wie kaum ein anderes. John Eckhardt und Katrin Bethge stellen Machauts Motetten in einer elektroakustischen Performance mit Lichtprojektion in einen dezidiert zeitgenössischen Kontext und nutzen dafür die Interpretationen der SCHOLA HEIDELBERG als klangliches Ausgangsmaterial.