NEUE ZUGABEN II : "Chants"
Unveröffentlichte Archivaufnahmen im neuen Gewand
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Der kanadische Komponist Claude Vivier (1948-83) erreichte mit den 1973 fertiggestellten Chants für 7 Sängerinnen einen ersten Höhepunkt seines kurzen, aber genialen Schaffens. Seine streng katholische Erziehung und die vorausgegangenen Kompositionsstudien bei Gottfried Michael Koenig und Karlheinz Stockhausen finden hier erstmals zu einem unverwechselbaren Personalstil zusammen: Bei Vivier durchdringen sich kühne Avantgarde, religiöse Versenkung und hemmungslose Emotionalität. Der Text des Stückes ist eine Engführung liturgischer und selbst verfasster Texte, die von Silben scheinbar ohne semantischen Bezug umflochten sind und um die Angst vor dem Sterben kreisen.
Für die Visualisierung dieses Stückes greift Ekkehard Windrich auf ein zweikanaliges Software-Oszilloskop zurück. Durch verschiedene Anzeigemodi sowie Bearbeitungen des Eingangssignals entstehen so bewegliche Skulpturen, die manchmal abstrakt, oft aber auch sehr organisch wirken.