Splendid Isolation?

Splendid Isolation
Splendid Isolation

Vorab ein Hinweis: Der elektroakustischen Klänge wegen empfiehlt sich die Nutzung von Kopfhörern.



„Splendid Isolation?“ besteht aus einer persönlichen und einer statistischen Ebene. Zunächst schilderten im April 2020 vier Mitglieder des ensemble aisthesis in kurzen Handy-Videos, wie sie denjenigen Lockdown erleben, von dem wir nun wissen, dass er nur der erste war. Einzelne Sätze daraus, analysiert nach Sprachmelodie und -rhythmus, bilden die Grundlage von vier Vokalsoli. Diese wurden von Mitgliedern der Schola Heidelberg zuhause geprobt und ebenfalls per Mobiltelefon aufgenommen.



Die zweite Ebene besteht aus Statistiken zur Corona-Epidemie, abgerufen von ourworldindata.org, sowie den Kursverläufen wichtiger Wirtschafts-Indizes. Vertont durch ein vierstimmiges analoges Modularsystem, rücken sie den zeitgeschichtlichen Hintergrund der gesprochenen Texte ins Bewusstsein.





Mitwirkende:

Jörg Deutschewitz

Matthias Horn

Barbara Ostertag

Kirstin Maria Pientka

J. Marc Reichow

Svea Schildknecht

Nikolaus Schlierf

Peter Sigl





Idee, Komposition und Schnitt:



Ekkehard Windrich





Gesungene Texte:



Peter Sigl: Homeoffice ist Scheiße. Beim Kochen denke ich die noch unfertige Arbeit zuende und beim Arbeiten überlege ich das Kochrezept für den Abend.



J. Marc Reichow: Wieder waldwandernd, Ostbayern oder Böhmerwald, weiche Wege unter Kiefern. Ich will oder soll Waldstücke ordnen, als wären es große Stücke Moos. Allein weiß ich nicht für wen. Ich suche das auch damals leere Ausflugslokal, Pilsner war sehr günstig.



Nikolaus Schlierf: Draußen schreit der Frühling, die Natur explodiert. Die Welt im Stillstand, Shutdown, entschleunigt.



Kirstin Maria Pientka: Es war gar nicht so schwer, nichts zu essen und es war ein erfüllendes Moment, Tage zu haben, in denen es um nichts ging, in denen ich eigentlich nichts denken musste, nichts tun musste und bei mir sein durfte.

Splendid Isolation?