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Sommerlang... – Musik um Christoph Meckel

im Rahmen des Literatursommers Baden-Württemberg 2022

Historisches Kaufhaus Freiburg

Literatursommer

Zentrale Figur der Veranstaltung ist der 1935 in Berlin geborene, in Freiburg/Br. aufgewachsene und dort 2020 gestorbene Dichter und Grafiker Christoph Meckel. Neueste Musik, aber auch Lyrikvertonungen der Romantik thematisieren und kontextualisieren in durchkomponierter Konzertform Bodo Primus' Lesung aus Meckels Werk:

Die Uraufführung eines Auftragswerks der (in Freiburg und Karlsruhe ausgebildeten) Komponistin Kathrin A. Denner (*1986) für SCHOLA HEIDELBERG und ensemble aisthesis horcht Meckels Sprache nach, andere Werke des Programms sind biographisch, literarisch und atmosphärisch mit der Geschichte Badens und Württembergs verbunden, dem roten Faden des diesjährigen Literatursommers BW.



"Ich habe den Sommer nicht am Tisch erfunden /

und bestimmt nicht auf einer Schreibmaschine /

ich habe ihn wochenlang mit mir herumgetragen /

und dabei an ganz andere Sachen gedacht ..."

("Liebesgedicht", 1975)



Auch dem KlangForum Heidelberg geht es bei seiner Meckel-Hommage weniger um den Sommer der Literatur als die erinnernde Kraft der Sprache selbst:

Christoph Meckel, in Freiburg aufgewachsen, hat die Gründungszeit des Landes vor 70 Jahren erlebt, einbeschrieben und einkomponiert in Fiktion und Erinnerung, etwa in "Suchbild", "Nachricht an Baratynski", "Der Brand", "Schwarzwälder Sommer" u.a.; neben dem erzählerischen spielt sein lyrisches Werk (in Rezitation und Musikalisierung) eine wichtige Rolle in unserer Veranstaltung.



"Zu den unvergänglichsten Meisterwerken des Dichters Christoph Meckel gehören seine Erinnerungsbücher", schreibt Michael Braun 2020, und der Bezug des Literatursommers auf die Gründung des Landes Baden-Württemberg vor 70 Jahren ergibt besonderen Sinn, wo Land und Landesgeschichte Stoff des literarischen Werkes selbst geworden sind. Ebenso naheliegend wie fruchtbar erscheint die musikalische Beschäftigung mit Christoph Meckel sowohl an der Oberfläche, am charakteristischen Klang seiner Sprache, als an seinen literarischen wie grafisch gedachten Bildern.



Nicht zufällig wurde Christoph Meckel 2013 der Johann-Peter-Hebel-Preis verliehen und er hat sich, lange nach seiner Zeit als „Junger Wilder“ und wie entwurzelt Reisender, bei dieser Gelegenheit zur der von Hebel geprägten engen Verbindung von Land und (hier: alemannischer!) Sprache bekannt - ganz ähnlich wie sein Generationsgenosse, der Komponist Dieter Schnebel.



Entscheidend ist der kaum überschaubare Reichtum von Meckels Gesamtwerk, dessen musikalische Schätze noch kaum gehoben sind. Das KlangForum Heidelberg möchte durch hierzu sowohl an seiner eigenen Spielstätte, dem Betriebswerk in der City of Literature Heidelberg Anregungen bieten, als auch in Christoph Meckels Wahl-Heimat Freiburg - jener Heimat, deren Bombardierung er als Neunjähriger erlebte und später in der Erzählung "Der Brand" verarbeitete.

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