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Fälle von Wasser
Betriebswerk
- Uraufführung — Shih-Hui Chen : Where Water Falls , 2025
- Franz Schubert : Gesang der Geister über den Wassern D. 538 , für 4 Männerstimmen, Text von J.W.v.Goethe (1779) , 1817
- Franz Schubert : Gesang der Geister über den Wassern D. 714 , für 8 Männerstimmen und tiefe Streicher , 1821
- Franz Schubert : Flucht D. 825 B , für 4 Männerstimmen , 1825
- Franz Schubert : Gesang der Geister über den Wassern / Liedfragment D 484 , für Bass und Klavier , 1816
- SCHOLA HEIDELBERG
- ensemble aisthesis
Leitung: Walter Nußbaum
Das Projekt verbindet auf ästhetisch-philosophischer, ökokritischer und künstlerischer Ebene Werke der Literatur und Musik verschiedener Jahrhunderte zu einem philosophisch-transkulturellen Diskurs über Fälle von Wasser.
Die miteinander kombinierten Werke der taiwanesisch-amerikanischen Komponistin Shih-Hui Chen (*1962) und des österreichischen Komponisten Franz Schubert (1797-1828) beziehen sich gleichermaßen auf literarische Vorlagen:
Chen auf Gedichte von Li -Bai (aka "Li Taibo") 701-762, Su Shi 1037-1101 und Zhang Jiuling, 673?-740 über einen Wasserfall am legendären chinesischen Kulturberg Lushan, Schuberts "Gesang der Geister über den Wassern" auf Johann Wolfgang von Goethes gleichnamiges sechsstrophiges Gedicht von 1779, inspiriert durch den Staubbachfall im schweizerischen Lauterbrunnen.
Die Veranstaltung betrachtet unterschiedliche Re-Mediationen des Goethe-Gedichts bei Schubert durch die Einbeziehung mehrerer früher Vertonungen, die in verschiedenen Besetzungen (vom Fragment eines Kunstliedes für Bariton und Klavier über Quartette für Männerstimmen mit und ohne Begleitung bis hin zur ungewöhnlichen Endfassung[1] für vier tiefe Streichinstrumente und 8 Männerstimmen D 714 von 1821 führen, in dieser Besetzung einem Solitär des Konzertrepertoires).
Shih-hui Chens Komposition schließlich fügt sich ein in diesen Zyklus:
I've done some research and have been considering writing my piece influenced by Schubert’s setting of Goethe’s text. The imagery and meaning in Goethe's text remind me of three Chinese poems inspired by the waterfall in Mount Lu. Like Goethe's muse, the Staubbach Falls, these poems convey a deep, spiritual connection to nature that transcends time and cultural boundaries. (Shih-Hui Chen, 05.11.2024)
Am 2.7.2025 14.00-15.30 findet ein Digital Dialogue zwischen der Komponistin CHEN Shih-hui, Marc J. Reichow (KlangForum Heidelberg), Rolf Scheuermann (Buddhologie, Environmental Humanities) und Barbara Mittler (Worldmaking—A Dialogue with China: Epochal Lifeworlds, Narratives of Crisis and Change) statt, bei dem die unterschiedlichen Perspektiven reflektiert werden. Um den Link zur Veranstaltung erhalten, melden Sie sich bitte an bei: xiaojie.chang@zo.uni-heidelberg.de.
[1] komponiert ab 1816, posthum veröffentlicht; D484 sowie D538, D704, D705)